In der Aromatherapie kommen zwei Kamillenarten besonders häufig zum Einsatz: die Römische Kamille (Chamaemelum nobile) und die Deutsche oder auch Echte Kamille (Matricaria recutita). Während die Römische Kamille vor allem das Nervensystem beruhigt, ist die Deutsche Kamille für ihre krampflösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt.
Da viele Menschen auf Korbblütler allergisch reagieren, empfiehlt sich vor der innerlichen oder großflächigen äußeren Anwendung ein Verträglichkeitstest: Einfach 1–2 Sprühstöße des Hydrolats in die Armbeuge geben. Zeigen sich nach etwa zehn Minuten keine Rötungen oder Juckreiz, kann das Hydrolat in der Regel bedenkenlos verwendet werden.
Wichtig zu wissen: Viele allergische Reaktionen auf Kamillentee oder -präparate entstehen durch Verunreinigungen mit der Hundskamille (Anthemis arvensis), die das allergieauslösende Anthecotulid enthält.
Kamillenhydrolat kann – entsprechende Verträglichkeit vorausgesetzt – vom Säuglings- bis ins hohe Seniorenalter genutzt werden. Verdünnt im Badewasser hilft es, Windeldermatitis vorzubeugen. In der Seniorenpflege bewähren sich Waschungen mit Kamillenhydrolat bei der Behandlung von Akne oder zur Prophylaxe von Dekubitus.
Ich selbst verwende Kamillenhydrolat zu Hause gerne als Kissenspray. Der sanfte Duft unterstützt das Einschlafen, wirkt beruhigend und hilft auch bei innerer Unruhe oder Ängsten.